Das berühmteste in Toruń gefertigte Produkt sind Thorner Lebkuchen. Die Backtradition dieser aromatischen Plätzchen in der Kopernikusstadt ist fast so lang, wie die Geschichte von Toruń selbst. Man sagt, dass kein Gast unsere Stadt Toruń ohne einen Lebkuchen verlassen darf.
Für die Produktion der Thorner Lebkuchen wird Mehl von höchster Qualität und besonders wohl schmeckender Honig verwendet, woran nur an die an der Weichsel liegenden Wälder und Felder um Toruń reich sind, und fernöstliche Gewürze.
In den früheren Zeiten lag das schöne alte hanseatische Toruń an der Kreuzung der wichtigen europäischen Handelsstrassen. Dank dem Umstand brachte man hier problemlos aus der Levante die für die Herstellung von Lebkuchen unerlässlichen Bestandteile: Ingwer, Nelken, Zimt, Kardamom, Muskatnüsse usw.
Thorner Bäckermeister hüteten neidisch Rezepturen der von sich gebackenen Lebkuchen. Die Rezepturen wurden nicht nur vor der Konkurrenz aus Nürnberg oder Königsberg gehütet, wo man Versuche angestellt hat, den vorzüglichen Geschmack der Thorner Lebkuchen nachzuvollziehen - sondern auch vor Bäckern aus Toruń selbst. Ähnlich wie dies mit den Weinsorten aus den besten Weinbergen in Frankreich oder Italien der Fall war, genügte es nur Thorner Lebkuchen zu verkosten, um am ausgewählten Geschmack zu erkennen, aus welcher Thorner Bäckerei sie stammen. Heutzutage ist die Feinbackwarenfabrik "KOPERNIK" S.A. der einzige, direkte Nachfolger und Fortsetzter der großen Thorner Lebkuchentraditionen, die 1760 von Johann Weese gegründet wurde.
Die modernen Technologien der Lebkuchenherstellung beruhen auf alten Rezepturen und Verfahren, deren Traditionen und Erfahrungen der Lebkuchenmeister in das 16. Jh. reichen. Thorner Lebkuchen werden als die einzigen echten u.a. in allen Ländern der Europäischen Union und in Kanada, in den USA, im Kuwait, Israel und Japan verkauft. Wegen ihres Geschmacks und Qualität gab es schon im Mittelalter den Brauch, prominente Gäste mit dem speziell aus diesem Anlass entworfenen und gebackenen Lebkuchen zu beschenken. Solch ein Geschenk erhielt in Toruń auch der Papst Johannes Paul II., Lebkuchen wurden auch den unsere Stadt besuchenden Staatpräsidenten, Kaisern, Königen, Nobelpreisträgern geschenkt.
In die Geschichte ging der 1778 für die Zarin Katharina gebackene Lebkuchen ein, der ca. 2 m lang und 0,30 m stark war.
Der Papst Johannes Paul II. erhielt von der Abordnung der Thorner Lebkuchenbäcker einen Lebkuchen in Form des heliozentrischen Systems, das aus dem Werk Nikolaus Copernicus "De Revolutionibus…" bekannt ist.
Eine besonders tiefe Bedeutung haben die zum Valentinstag geschenkten Lebkuchenherzen. Thorner Lebkuchen liebte über alles Fryderyk Chopin. Im August 1825 widmete er ihnen sogar einen Brief an einen Freund:
"(…) doch genug über Kopernikus, der in Toruń geboren wurde, jetzt über Thorner Lebkuchen… Nach dem Brauch der hiesigen Lebkuchenbäcker dienen als Lebkuchenläden Dielen der Bürgerhäuser, die mit gut verschlossenen Truhen umstellt sind, in denen nach Sorten geordnet, zu Dutzend sortierte Lebkuchen lagern (…) mehr erzähle ich, wenn wir uns sehen, doch eines möchte ich Dir schreiben, dass die größte Impression alias Eindruck auf mich Lebkuchen gemacht haben. Ich habe zugegebenermaßen die ganze Stadtbefestigung von allen Seiten der Stadt mit allen Einzelheiten gesehen, (…) daneben auch Kirchen gotischer Bauart, die vom deutschen Orden gestiftet wurden, wovon einer 1231 erbaut wurde. Ich habe einen Turm gesehen, der so schief war, wie der in Pisa, das berühmte Rathaus, sowohl von außen wie auch innen, dessen größte Merkwürdigkeit ist, dass es so viele Fenster hat, wie viele Tage das Jahr besitzt, so viele Säle wie Monate, so viele Zimmer wie Wochen, und vier Türme wie Jahreszeiten und der ganze Bau ist prächtig nach dem gotischen Geschmack gebaut. Das geht jedoch nicht über Lebkuchen, na ja Lebkuchen (…)."
Eine der in Toruń produzierte Lebkuchensorten wurde zu Ehren Chopins "Scherzo" ("Scherz") genannt.
In den vergangenen Jahrhunderten wurden Thorner Lebkuchen u.a. in Gestalt von Kutschen, Wappen, Ritter, Bürger und Bürgerinnen bei ihren Beschäftigungen, in Gestalt von Herzen und vor allem als Käthrinchen gebacken, welche zu den berühmtesten Thorner Lebkuchen gehören. Die Geschichte schweigt sich aus, wer den Lebkuchen in dieser Gestalt erfunden hat, und warum er grade diesen Namen trägt, doch es gibt einige schöne Legenden darüber. In einer davon sollte die charakteristische Lebkuchenform und seinen Namen ein junger bescheidener Geselle ausgedacht haben, der in die schönen Katharina - Tochter seines Lebkuchenmeisters - verliebt war, um so das Herz der Geliebten und Anerkennung des künftigen Schwiegervaters zu gewinnen.
Die Information wurde in der Zusammenarbeit mit dem Hersteller der Thorner Lebkuchen
der Feinbackwarenfabrik "KOPERNIK" SA in Toruń vorbreitet, www.kopernik.com.pl [1]